15. Januar 2013, 20:43 Uhr
IceDevils erleben Highlight des Jahres
Anfang Dezember nahm für die IceDevils eine Geschichte ihren Lauf, wie man sie sonst nur aus Mythen und Sagen kannte. Ein Wettbewerb von O2 sollte es zwei Amateur-Eishockeyteams ermöglichen, vor dem Spiel der Eisbären Berlin in der O2-World ein unvergessliches Spiel zu bestreiten. “Da kann man ein Spiel in der O2 World gewinnen” verkündete Patric Schwarz an einem Mittwoch im frühen Dezember, kurz vor Ablauf der Frist zur Einreichung der Unterlagen. Schnell wurden während der wöchentlichen Trainingszeit am späten Freitagabend zahlreiche Actionfotos geschossen, schließlich sind die IceDevils kein normales Team, sondern wissen sich von der großen Masse abzugrenzen:
“Vom ambitionierten Beginner bis zum ehemaligen Nationalspieler haben die Hannover IceDevils nicht nur auf dem Eis viel zu bieten. Auch nach dem spätabendlichen Eistraining dauert es oft mehrere Stunden, bis sich die Mannschaft trennt. Unser teuflischer Teamgeist ist bei den Gegner der Wedemarkliga gefürchtet. Als Team nach Berlin? Ganz klar: unser Goalie Danny ist der größte Eisbären-Fan, unser ehemaliger Vorsitzender fährt in der O2 World die Eismaschine und über die A2 von Hannover aus können wir uns nicht verfahren!”
Die dreitägige Abstimmung selbst lief zu Beginn alles andere als perfekt für die IceDevils. Doch wie im Spiel in der O2-World in Berlin sollte sich das Team von einem Rückstand nicht einschüchtern lassen. Bereits am zweiten Tag übernahmen die Hannover IceDevils die Führung und gaben sie bis zum Schluss nicht wieder her. Dank hoher Telefonrechnungen und Facebook-Ferngespräche nach Übersee konnten neben allen Familienangehörigen auch unsere kanadischen Freunde davon überzeugt werden, auf Facebook für die Teufel zu stimmen. Das einzige Diskussionsthema der vergangenen Wochen stand also fest: Berlin.
Und so ging es bereits am Samstagabend mit dem Bus in die Hauptstadt. Busfahrer Mike segnete uns mit gutem Karma, in dem den Bus sicher um die “frisch geputzte” Siegessäule steuerte. Am Vormittag ging es in direkt vom Hotel in die O2-World in der die großzügigen Kabinen bezogen wurden. Ex-IceDevil Sven, der heute als Eismeister in Berlin für feinste Eisqualität in der Arena sorgt, begrüßte uns freundlich. Nach intensivem Warmup, Pregame-Interviews ging es auch schon los. Nach dem Warmup ringen die Hofer Eishärnla und die Hannover IceDevils um die Scheibe und die Vorherrschaft auf dem Eis. Auch wenn die Teufel das Spiel zu Beginn dominierten und die Scheibe vorrangig im gegnerischen Dritte hielten, so hatten sie Schwierigkeiten bei der Chancenerarbeitung. Kam ein Schuss auf das Hofer Tor war Goalie Steffen Ernstberger stets mit guten Reflexen zur Stelle. Doch in der 17. Minute waren es die Hofer, die permanente Kontergefahr ausstrahlten und die IceDevils durch den unerwarteten 1:0 Rückstand schockierten. Zehn Sekunden vor Ende der ersten Hälfte aber meldeten sich die IceDevils eiskalt zurück: Steffen Poneß setzt sich über links durch, hat das Auge für den freistehenden Jörn Zerges, der sicher flach einschiebt und Ernstberger keine Chance lässt: Ausgleich, durchatmenten!
Nach dem Seitenwechsel wirkte das Spiel ausgeglichener, die Hofer Eishärnla trafen den Torpfosten und auch die IceDevils hatten Pech: Kapitän Holger Jordan stand goldrichtig, schob die Scheibe ein, doch der Jubel des Centers wurde von ausgestreckten Armen der Schiedsrichter unterbrochen — kein Tor. Ob der Puck die Linie überquerte hatte konnten die Schiedsrichter nicht eindeutig erkennen. Reine Kopfsache, dachte sich auch Andreas Penke, der Ernstberger mit drei satten Schlagschüssen auf alle Torecken prüfte, links oben, rechts oben, links unten. “Beim vierten dachte ich mir, halbe Höhe habe ich noch nicht probiert” erzählte Penke den Reportern nach dem Spiel, und in der Tat, der vierte Versuch – halbe Höhe rechts – schlug ins Tornetz ein (31. Minute). Als Steffen Poneß nur zwei Minuten später zum 3:1 für die IceDevils erhöhte, schien alles klar, aber die Eishärnla zeigten Moral. Ein Puckverlust im Angriff der IceDevils ermöglicht dem starken Yves Wouters einen Alleingang, bei dem er Devils Goalie Sellmann (erste Hälfte Affeln, zweite Hälfte Sellmann) keine Chance ließ. Doch trotz Pfostentreffer und starkem Pressing der Eishärnla entschärften die IceDevils zahlreiche brenzlige Situationen und setzten sich somit mit 3:2 im Pre-Warmup-Contest durch und nahmen den silbernen Pokal von den O2 Angels entgegen.
Nach einer kurzen Kabinenfeier ging es zügig in die O2 Loge, der Gewinnpreis für den Sieg der Devils. Von hier aus sahen die Spieler das zweite 2:3, leider für den Gast aus Iserlohn. Ein wahnsinniger Eishockeytag ging für die Spieler der IceDevils zuende, als der Mannschaftsbus gegen 22 Uhr wieder in Hannover ankam. Wir bedanken uns bei O2 für dieses einmalige Event, bei allen Fans und Freunden die für uns abgestimmt haben und bei den Hofer Eishärnla für das faire und spannende Spiel, es soll nicht das letzte gewesen sein!